Simone Veil, geboren als Simone Jacob am 13. Juli 1927 in Nizza (Alpes-Maritimes) und gestorben am 30. Juni 2017 in Paris, war eine französische Richterin und Staatsfrau. Sie wurde in eine jüdische Familie mit lothringischen Wurzeln geboren und im Alter von 16 Jahren während der Shoah nach Auschwitz deportiert, wo sie ihren Vater, ihren Bruder und ihre Mutter verlor. Zusammen mit ihren Schwestern Madeleine und Denise, die ebenfalls deportiert wurden, überlebte sie. 1946 heiratete sie Antoine Veil und trat nach ihrem Studium der Rechts- und Politikwissenschaften als hohe Beamtin in den Justizdienst ein.
1974 wurde sie von Präsident Valéry Giscard d'Estaing zur Gesundheitsministerin ernannt und mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruchs beauftragt, das später als "Veil-Gesetz" bekannt wurde. Seitdem gilt sie als Ikone des Kampfes gegen die Diskriminierung von Frauen in Frankreich.
Sie war die erste Präsidentin des - neu gewählten - Europäischen Parlaments, ein Amt, das sie von 1979 bis 1982 innehatte. Im Allgemeinen gilt sie als eine der Förderer der deutsch-französischen Aussöhnung und des europäischen Einigungswerks. Von 1993 bis 1995 war sie Staatsministerin, Ministerin für soziale Angelegenheiten, Gesundheit und Stadtentwicklung in der Regierung Édouard Balladur. Von 1998 bis 2007 war sie Mitglied des Verfassungsrats, bevor sie 2008 in die Académie française gewählt wurde. Auf Beschluss von Präsident Emmanuel Macron wird Simone Veil am 1. Juli 2018 zusammen mit ihrem Ehemann in das Pantheon aufgenommen.